Wie ist die Interprofessionalität bei Pharmavalais integriert?

Wie haben Sie reagiert, als Aktion Diabetes an die Walliser Apotheken herangetreten ist?

Ich habe sehr positiv darauf reagiert. Ich denke dass es sehr wichtig ist, dass bei der Früherkennung von chronischer Krankheiten, zu denen Diabetes gehört, zwischen den verschiedenen Gesundheitsberufen zusammengearbeitet wird. Das Ziel ist, dass betroffene Patienten so früh als möglich eine Behandlung erhalten. Die interprofessionelle Zusammenarbeit führt dazu, dass das Angebot von Tests zur Früherkennung breiter wird und somit den Menschen mehr Möglichkeit bietet, solche Tests durchführen zu lassen. Auch fällt es manchen Personen leichter, sich in der Apotheke so einem Test zu unterziehen, weil sie dort relativ spontan direkt Zugang erhalten können, was dazu führen wird, dass mehr Personen die Früherkennung von Diabetes durchführen lassen werden.

Welche Rolle spielen die Apotheken im Rahmen des Projekts Aktion Diabetes?

Die Apotheke erfüllen vor allem die Rolle des Kontakts mit der Bevölkerung. Sie werden den Nutzen einer Früherkennung von Diabetes erklären können und so bei den Menschen die Motivation schaffen, sich testen zu lassen. Dann, im Falle einer Erkrankung, begleiten Sie die Patienten meist über viele Jahre hinweg, bei ihrer Behandlung.

Wo liegt der Mehrwert für die Apotheken?

Die Apotheken können der Bevölkerung so zeigen, dass sie ein wichtiger Akteur in der Gesundheitsvorsorge sind. Der direkte Zugang zum Fachpersonal und die längeren Öffnungszeiten prädestinieren Sie für eine aktive Rolle in der Prävention.

Die Apotheken werden im September an vorderster Front stehen, wenn die Kampagne gestartet wird. Wie viele Apotheken werden an dieser Phase der Kampagne teilnehmen? Überall im Wallis? Und wie viele werden auch längerfristig beteiligt sein?

Es ist schwierig abzuschätzen wie viele Apotheken genau an der Kampagne teilnehmen werden. Die Kampagne wird durch pharmawallis unterstützt, dem Walliser Apothekerverband, der Mitglieder im ganzen Wallis hat. Deshalb gehe ich davon aus, dass überall im Wallis diese Möglichkeit zum Früherkennungstest in den Apotheke bestehen wird.
Die Apotheken werden sind generell daran interessiert, ihren Patienten nicht nur Therapie, sondern auch Prophylaxe anbieten zu können. Deshalb denke ich, dass auch die meisten Apotheken längerfristig in der Diabetes-Früherkennung involviert sein werden.

Die Stärkung der Zusammenarbeit zwischen den Akteuren des Gesundheitswesens ist für die gesamte Versorgung wichtig. Warum ist dies bei Diabetes umso wichtiger?

Diabetes ist eine chronische Krankheit, die die Patienten ein Leben lang begleitet. Bei einer guten Überwachung und Kontrolle kann ein Patient jedoch ein völlig normales Leben führen, Dazu braucht der Patient die Motivation, sich um sich selbst und seinen Zuckerspiegel konstant zu kümmern, damit die Spätfolgen dieser Krankheit verhindert, oder wenigstens gemindert, werden können. Eine gute Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen den verschiedenen Akteuren hilft dabei, dem Patienten ein Umfeld zu bieten, das ihm bei dieser Aufgabe hilft. Auch ermöglicht eine enge Zusammenarbeit zwischen den verschieden Akteuren, dass beim Auftreten vom Problemen bei Patienten, besser, schneller und effektiver interveniert werden kann. Dazu müssen alle Akteure am gleichen Strick ziehen.

Und was ist der Mehrwert für die Patienten, der sich aus diesem Projekt für die Zukunft ergibt?

Ein Patient wird von mehreren Gesundheitsfachpersonen verschiedener Berufe betreut. Je mehr Kontakte zwischen den Gesundheitsfachpersonen bestehen, desto besser kann die Betreuung eines Patienten abgestimmt werden, und wird so auch umfassender.

Leslie Bergamin
Co-Präsidentin pharmavalais
www.pharmavalais.ch